Prof. Dr. Stefanie Kroker
Wasserzeichen — sich überlagernd angeordnete Rhomben mit verschiedenen Transparenzen

Prof. Dr. Stefanie Kroker

Forschungszentrum LENA der TU Braunschweig und der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt (PTB)
Prof. Dr. Stefanie Kroker
Foto: private

Frau Kroker promovierte 2014 zum Thema „Siliziumbasierte resonante Wellenleitergitter für rauscharme Resonatorkomponenten“ in der AG um E.-B. Kley und entwickelte mit Fachkollegen optische Sensoren, mit denen Anfang 2016 erstmals Gravitationswellen gemessen werden konnten. Folgerichtig erhielt sie die Jun.-Prof. „Funktionale Nanostrukturen für die Metrologie“ am Forschungszentrum LENA der TU Braunschweig und der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt (PTB). Hier arbeitet sie an der Schnittstelle zur Festkörperphysik mit dem Forschungsschwerpunkt Licht-Materie-Wechselwirkung an strukturierten Oberflächen.
2020 erhielt sie den Niedersächsischen Wissenschaftspreis und eine W2-Professur an der TU Braunschweig.

Liebe Stefanie, woran arbeitest du derzeit?

Thematisch befassen wir uns mit photonischen Systemen für Anwendungen in der optischen Präzisionsmetrologie, Sensorik und Quantentechnologie. Mit „Uns“ meine ich mein Team aus 10 Personen (Postdocs, Doktoranden, Studierende). Die Lehrveranstaltungen bereiten mir dabei besondere Freude, aber auch Gremienarbeit und das Standbein an der PTB schätze ich sehr.

Dabei sind die Arbeitsbedingungen hier ideal: Wir haben gleichzeitig Zugang zur Infrastruktur der PTB und der TU und mit dem LENA Laboratory for Emerging Nanometrology Zugang zu modernster Nanoanalytik. Insbesondere meine Doktorandinnen und Doktoranden profitieren von den vielfältigen Angeboten, die sich durch unseren Exzellenzcluster „QuantumFrontiers“ gemeinsam mit der Leibniz-Univ. Hannover ergeben.

Neben den uns alle betreffenden Einschränkungen während der Pandemie, welche Erfahrungen hast du damit gemacht?

Glücklicherweise hat die Pandemie für mich persönlich und auch für die Finanzierung der Gruppe keine existenziellen Auswirkungen. Von daher versuchen wir, das beste aus der Situation zu machen.

Zu den positiven Entwicklungen zählen u.a. der Schub in der Digitalisierung der Lehre und die Möglichkeit, an virtuellen oder hybriden Meetings flexibel vom allen Orten teilnehmen zu können. Wir haben versucht, durch virtuelle Kaffeepausen und gemeinsame Online-Codenames-Partien Möglichkeiten für Austausch abseits von wissenschaftlichen oder organisatorischen Themen zu schaffen. Da dies für das Teambuilding sehr förderlich ist, werden wir das sicher auch weiterhin gelegentlich spielen.

Was war für dich das Wichtigste, dass du während deiner Zeit am IAP erlernt hast?

Eine zentrale Kompetenz, die man in verschiedensten Situationen nutzen kann, ist die Fähigkeit (auch abseits des eigenen wissenschaftlichen Fachgebiets) Probleme zu lösen. Sehr hilfreich war auch die frühzeitige Einbindung in Projektanträge und die Übertragung von Verantwortung während meiner Promotion.

Neu und ein zentraler Punkt war für mich hier, meinen persönlichen Führungsstil zu entwickeln.

Was vermisst du aus Jena und was magst du an Braunschweig?

In Jena das Oberflächenprofil, den Großteil meiner Familie und kulinarisch ganz klar Thüringer Kuchen und die Trattoria. In BS das breite Kulturangebot (hoffentlich auch nach COVID), ICE-Anbindung, bezahlbaren Wohnraum, Fahrradinfrastruktur und tolle Gitarrenbauer.