Portrait of Dr. Christoph Menzel
Wasserzeichen — sich überlagernd angeordnete Rhomben mit verschiedenen Transparenzen

Dr. Christoph Menzel

SICK AG, Waldkirch
Portrait of Dr. Christoph Menzel
Foto: private

Herr Dr. Menzel kam zu uns ans Institut für Angewandte Physik 2012, nachdem er an der MLU Halle und der FSU Jena Physik studierte und am IFTO zum Thema „Characterization of Optical Metamaterials“ promovierte. Im Team von Prof. Thomas Pertsch forschte er intensiv zu Anwendungen von Metaoberflächen. 2016 verließ Herr Dr. Menzel das IAP und arbeitet seitdem in der SICK AG im Corporate Department R&D.

Lieber Christoph, was sind derzeit deine Arbeitsthemen?

Aus Gründen der Geheimhaltung kann ich leider hier nicht auf die vielen interessanten Details eingehen und muss eher trocken festhalten: Vorentwicklung in den Bereichen LiDAR und optische Komponenten, also alles vom Technology Scouting über die Entwicklung von Forschungsprojekten bis zur Prototypenentwicklung – tatsächlich mit großem Überlapp zu meinen früheren Forschungsthemen. In den letzten Monaten sind noch einige spannende Themen und Projekte zum konzernweiten Informations- und Technologiemanagement hinzugekommen.

Was genau gefällt dir daran besonders und wie ist die Arbeitswelt bei SICK?

Das sicherlich Beste an meiner Arbeit ist die Vielfalt an Themen. Die Identifikation neuer Technologien für zukünftige SICK-Produkte ist ein wesentlicher Teil meiner Arbeit und diese Suche kann ich in einem breiten Technologiespektrum durchführen. Dadurch gibt es praktisch keine Routine. Speziell die Zusammenarbeit mit Start-Ups im Technologieumfeld ist einfach spannend.

Die Arbeitswelt im vergleichsweise großen Unternehmen SICK ähnelt in vielen Aspekten der Arbeit an der Uni: Sehr viel geschieht durch Eigeninitiative. Klar, hier nehmen eher Patente die Funktion von Publikationen ein und Prototypen die Funktion von Experimenten. Und ohne Aussicht auf ein Produkt wird niemand ein Projekt starten.

Wie erging es dir persönlich in der Homeoffice-Zeit und was hat dir geholfen, auch gut von zuhause aus arbeiten zu können? Gab es da besondere Maßnahmen seitens deines Arbeitgebers?

Bei SICK wurde von Anfang an sehr großer Wert auf Infektionsschutz gelegt und frühzeitig allen Mitarbeitern mit geeignetem Aufgabenbereich Homeoffice ermöglicht, sowie zügig die IT Infrastruktur erweitert, damit tausende Kollegen remote arbeiten können.

Für mich persönlich war es keine große Umstellung, da ich bereits vorher und vor allem auch zu Uni-Zeiten öfter zu Hause gearbeitet habe; nun eben mit höhenverstellbarem Schreibtisch und ordentlichem Bürostuhl. Besonders spannend war es zu sehen, dass Homeoffice auch für alle Kollegen, die dieses Arbeiten vorher nicht kannten, sehr gut funktioniert und SICK heute standardmäßig 50% Homeoffice anbietet. Dass Homeoffice so gut funktioniert, liegt sicher auch daran, dass wir untereinander nie das soziale Miteinander vernachlässigt haben. Gleich zu Pandemiebeginn haben wir die tägliche 9 Uhr Kaffeerunde ins Virtuelle verlagert. Für viele Kollegen hat sich die Anzahl der Kontakte mit Kollegen im Homeoffice sogar erhöht, da man virtuell beliebig schnell und flexibel Meetings einberufen kann.

Zurück zu deiner Zeit in Jena am IAP: Was war für dich das Wichtigste, dass du hier erlernt hast?

Das für meine aktuelle Arbeit Wichtigste war wohl das Arbeiten an vielen Projekten gleichzeitig, das wissenschaftliche Arbeiten, das internationale Netzwerk, sowie die Geduld mit dem Experiment.

Was vermisst du aus Jena und was ist deine Empfehlung für deine neue Heimatstadt Freiburg?

Ich vermisse natürlich die früheren Kollegen und Mitstreiter aus Studium und Promotion. Die kurzen Wege in der Stadt und ins Grüne, z.B. auf dem Heimweg mit dem Fahrrad am Forstturm vorbei oder zum Jenzig hoch, fehlen mir besonders. Die Gipfel der Berge des Schwarzwalds bei Freiburg liegen wenig fahrradfreundliche 1000m höher. Überhaupt vermisse ich die pilz- und wildreichen Wälder Thüringens.

Für Freiburg selbst würde mir eine konkrete Empfehlung schwerfallen. Ein heißer Tipp sind sicherlich die Weinfeste im Spätsommer. Die Stadt ist sehr schön, aber der eigentliche Reiz besteht in der Lage im Urlaubsgebiet: 30min zum Kaiserstuhl oder zum Skifahren auf den Kandel, 45min bis Frankreich oder Basel, 90min bis Bodensee oder Zürich, und vor allem weniger als 6h bis zum Mittelmeer!

Was wünschst du dir von unserem Alumni-Netzwerk oder was gefällt dir daran?

Wünschen würde ich mir ein Aufrechterhalten der professionellen Kontakte und speziell in meinem Job Infos zur aktuellen Forschung.

 

Vielen Dank!